Der Blick fällt als Erstes auf ein imposantes Eisentor mit Pferdekopf-Emblem. Bis vergangenen Sommer wussten nur wenige, was sich hinter der meterhohen Absperrung verbirgt. Das ehemalige Haflingergestüt unweit der A 96 gehört der Familie Krone, einer der berühmtesten Zirkusdynastien der Welt. Hügel, Wiesen und Wälder umrahmen das wunderschöne Bauerngutshaus und die dazugehörigen Stallungen. Die Farm ist das Zuhause ehemaliger Showstars: Tiere, die nicht mehr in Zirkusnummern eingesetzt werden, verbringen hier ihren Lebensabend.

Im Juni 2020 öffnete Circus Krone das erste Mal die Tore zu seiner Farm. Jeden Samstag und Sonntag konnten bis zu 100 Besucher:innen an einer Führung über das Gelände teilnehmen und mehr über den Alltag der Krone-Seniorenresidenz und ihrer Bewohner erfahren. Dazu zählt neben pensionierten Pferden, Eseln, Lamas und Kamelen auch eine gerettete Ziegenherde. Zurzeit ist die Farm auch die Heimat von zwei jungen Zebras, die für zukünftige Auftritte vorbereitet werden.

  • Drei Kamele auf Koppel
    Fotos: Elina Gathof
  • Zebra steht vor Stall
  • Kamele und Zebra stehen auf Koppel
  • Ziege

Über eine der Wiesen gelangt man zu den restlichen Stellplätzen in einem großen Zelt. Hier sind neben dem ältesten Bewohner der Farm – mit 37 Jahren ein Esel – auch Lamas und Kamele untergebracht.

Mann mit hellgrünem T-Shirt steht vor Wagen mit Snacks
Frank J. Keller, 57, ist Tierschutzbeauftragter des Circus Krone und führt die Besucher über die Farm.

Ein weiteres Highlight ist das kleine Zirkusmuseum in einer alten Holzscheune. Zu bewundern gibt es nostalgische Kutschen, ein Klavier, auf dem Elefanten "geklimpert" haben, sowie alte Zirkusschilder und Programme – wenige Dinge, die aber ausreichen, die Gedanken in vergangene Zeiten zu entführen. Weil das Museum so gut ankommt, ist eine Vergrößerung geplant. Gleich daneben verbringen in einem alten Zirkuswagen mit Auslauf die pensionierten indischen Tiger ihren Lebensabend. Ein paar Eindrücke ihrer Karriere sind entlang des Zaunes auf Bildern verewigt. Völlig unbeeindruckt von den Zuschauern, halten sie ein Schläfchen in der Sonne. Tiger schlafen circa 18 bis 20 Stunden pro Tag – im Zirkus ebenso wie in freier Wildbahn.

Die Führungen über das Gelände sollen durch die Krise helfen, zumindest etwas. Zirkusse werden in Deutschland nämlich nicht als kulturell relevant anerkannt und somit auch nicht subventioniert. Da noch nicht absehbar ist, wie es sich mit öffentlichen Veranstaltungen weiterentwickelt, soll die Krone-Farm auch diesen Sommer wieder öffnen, sofern die Auflagen es zulassen. Denn: "The show must go on!"

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