Zu Besuch bei Rentierhirten in Lappland
Wir befinden uns in Schwedisch-Lappland, der Morgennebel lichtet sich und es sind minus 35 Grad Celsius. Doch die Kälte hält uns nicht davon ab, mit dem Land Rover Discovery die breit geteerten Straßen zu verlassen, um eine Samen-Familie in Unna Tjerusj zu besuchen. Unser Ziel: die Rentierfarm von Kennet und seinem Sohn Nikà.
Es ist Montagmorgen, Viertel vor neun, als wir den Motor starten. Vor uns liegen endlose verschneite Straßen, um uns herum nur schneebedeckte Tannen, sonst nichts. Je tiefer wir in die abgelegenen Wälder hineinfahren, desto einsamer wird es. Der Asphalt ist unter den Schneemassen längst nicht mehr zu erkennen, aber die Reifen unseres Land Rover Discovery gleiten sicher über den vereisten Boden, der im Scheinwerferlicht glitzert. Nirgendwo sonst haben wir so sternenlose, dunkle Nächte erlebt wie in Schweden. Nur langsam verwandelt sich das undurchdringliche Schwarz in ein leichtes Violett, als die Morgendämmerung durch die Wolken bricht. Das leise Brummen des Discovery ist das einzige Geräusch weit und breit.
Vater, Sohn – und ihre Rentiere
Die Fläche, die sich vor uns erstreckt, ist so weitläufig, dass man kaum von einem Gehege sprechen kann. „Wir arbeiten als Familie zusammen“, erklärt Kennet, während er uns immer tiefer zwischen die Bäume führt. Bei jedem Schritt knirscht und kracht es unter unseren Füßen. In der trockenen Kälte hat der Schnee eine ganz andere Beschaffenheit als wir ihn von zu Hause kennen. „Mein Sohn und ich kümmern uns abwechselnd um die Tiere.“ Wie sein Vater, Großvater und Urgroßvater wurde Nikà auf diesem Stück Land geboren und ist von klein auf mit den Aufgaben eines Rentierhüters vertraut. Seit Jahrhunderten ist die Rentierhaltung die Lebensgrundlage der Samen: Sie hüten und pflegen die Tiere und verwerten ihr Fleisch sowie Fell.
Schwere körperliche Arbeit und extreme Temperaturen
Schnellen Schrittes laufen wir dem Schneemobil hinterher, dringen immer tiefer in den Wald hinein, ohne die Tiere zwischen den Bäumen wahrzunehmen. Neugierig kommen sie zwischen den Tannen hervor, als der 25-jährige Nikà Trockenfutter in eine Krippe schüttet. „Ich kümmere mich jeden Tag um die Rentiere und erkenne jedes einzelne, wenn ich es anschaue“, sagt sein Vater Kennet stolz. „Unsere Herde umfasst immerhin 600 Tiere und jedes hat seine eigene Persönlichkeit. Es sind schöne Tiere und sie bedeuten mir sehr viel.“ Erhobenen Hauptes treten immer mehr Rentiere aus dem Schutz der Bäume und präsentieren stolz ihre majestätischen Geweihe. Die Farben der Felle verlaufen von hellem Sand zu dunklem Braun, einige Tiere sind ganz weiß. Die Rentiere laufen Nikà hinterher, schnuppern an seinen Händen. Sie vertrauen ihm.
„Ich lebe für die Tiere“, vertraut Kennet uns an. „Aber sie verlangen uns auch viel ab. Hier oben im Norden sind wir abhängig vom Wetter und von den Gezeiten, von allen Launen der Natur. Es ist schwere körperliche Arbeit – und das jeden Tag.“ Nikà nickt. „Es ist ein harter Job“, bestätigt er. „Aber das macht mir nichts aus. Ich bin mit den Rentieren aufgewachsen, ich liebe die Tiere und die Natur. Wenn ich draußen bin, fühle ich mich frei.“
Die Geschichte der beiden Rentierhirten und ihrer einzigartigen Tiere ist auf der Website des Land Rover Club veröffentlicht.